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Airglow - mysteriöses Himmelsleuchten

Auch Airglow (auf deutsch auch Nachthimmelsleuchten) ist eines der atmosphärischen Phänomene, von denen viele Menschen noch nie gehört haben. Es ist ein äußerst lichtschwaches Phänomen am Himmel, das sich nur in sehr klaren Nächten beobachten bzw. fotografieren lässt. Mit bloßem Auge nimmt man es nur sehr schlecht wahr und wenn dann meist nur als vermeintlich trüben Himmel oder in Verwechslung mit dünnen Schleierwolken. Auf Bildern ist es meist recht eindeutig als grüner, rot-oranger oder gelblicher, strukturarmer Schleier vor dem Himmel erkennbar. Macht man mehrere Aufnahmen hintereinander vom selben Himmelsausschnitt, lässt sich meist eine deutliche Bewegung der schwachen Strukturen erkennen. Es können mehrere Schichten grünen und roten Airglows übereinanderliegen und sich in verschiedene Richtungen fortbewegen. Fast immer erkennt man streifenartige Wellenmuster, die ebenfalls eine Bewegungsrichtung haben und manchmal sehr hell werden können, sodass man sie auch mit bloßem Auge wahrnimmt. Die Farbe ist aber stets zu schwach um mit bloßem Auge wahrnehmbar zu sein.


Airglow ist ein Phänomen der unteren Ionosphäre, also des ionisierten Teils der Erdatmosphäre, der in etwa 85 km Höhe beginnt. Es entsteht durch die Anregung von Atomen und Molekülen in der Luft durch die energiereichen Anteile der Sonnenstrahlung. Am Tage ist es folglich heller als in der Nacht, jedoch ähnlich wie nachtleuchtende Wolken bei weitem nicht hell genug, um gegen das Himmelsblau, das in der unteren Atmosphäre entsteht, anzukommen. In der Nacht setzen sich die photochemischen Prozesse in der Ionosphäre fort und erzeugen mal mehr, mal weniger starkes Airglow. Nach meinen eigenen Beobachtungen ist ein gewisser Zusammenhang mit der Sonnenaktivität naheliegend, denn helles Airglow tritt nicht immer, aber dennoch sehr häufig zusammen mit erhöhter geomagnetischer Aktivität bzw. schwachen Polarlichtern auf. Schwache Polarlichter sind fast immer von erhöhter Airglowaktivität begleitet. Airglow ist eine Form von natürlicher Lichtverschmutzung, die das Fotografieren von Objekten des Sternenhimmels erschweren kann. Neben anderen Gründen (wie z.B. dem Absorptionsverhalten der Erdatmosphäre im Infrarot- und UV-/Röntgenbereich) ist dies ein Grund dafür, dass man Teleskope im Weltraum betreibt. Auf Bildern von der ISS erkennt man das Airglow meist als dünne gelb-grünliche Hüllschicht um die Erde.


Milchstraße, Zodiakallicht, Orion, Pleiaden und hauptsächlich rotes Airglow am 13.02.2021 am Nordstrandischmoordamm